Sonntag, 30. Oktober 2011

Adolf Schelbert (Rössli Adolf)



Adolf Schelbert (23.9.1903 - 28.7.1981), Wirt im Rest. Rössli, Muotathal und sein Sohn August Schelbert (5.9.1932 - 6.9.1977), Beni Ziegler am Bass. Ausschnitt aus der Sendung für Stadt und Land des SF DRS im Jahr 1977 (Aufnahmen 1976).

Samstag, 22. Oktober 2011

Franz Betschart (Lienäler)

Franz Betschart (rechts) mit Familie. Foto aus dem Nachlass der Familie.

Franz Betschart wurde 17.9.1870 im Rest. Wilder Mann, Tristel-Muotathal geboren und starb 24.8.1924. Nach Anstellungen als Knecht und einem Aufenthalt in den USA, liess er sich als Fuhrhalter im Muotathal nieder. 1902 heiratet er Kreszentia Suter (Schurters, 22.1.1882 - 7.1.1948). Aus dieser Ehe gehen vier Söhne und zwei Töchter hervor. Seinen Wohnsitz hat er im Sand, Ried-Muotathal, etwa gegenüber vom heutigen Rest. Fluhhof. Man sagt, er habe es gerne gemütlich und fröhlich gehabt was ihm den Übernamen "Dr lustig Lieneler" eingebracht hat. Er soll ein sehr guter Musikant auf dem Schwyzerörgeli gewesen sein und habe oft mit dem Lisebetler zusammen gespielt.Auf ihn bin ich gestossen, weil er eines der Vorbilder von Rees Gwerder gewesen ist. Er hat ihm einen traditionellen Tanz gewidmet "Dr Lieneler", der auch unter dem Namen "Feldweibel-Marsch" im Tal bekannt ist.

Der Auszug aus der Liegenschaftsgeschichte Muotathal weiss über Franz Betschart folgendes zu berichten:
8. Franz Betschart 1870-1924 "Lienelers"
1902 "OA-Präsident Martin Anton Reichlin in Schwyz hat zu kaufen gegeben dem Franz Betschart des Leonard bei der vorderen Brücke ... ein Heimwesen Obersand genannt .. Nr 115" das ist der Franz Betschart geb. 1870 im Wilden Mann im Tristel, "Lieneler" genannt; er war kurz vorher aus Amerika zurückgekehrt, wo er wohl etwas Geld verdient hatte; er soll vorher noch Knecht beim Hofer gewesen sein.
1902 ist im Amtsblatt (1016) seine Eheverkündigung zu lesen: "576. Betschart Franz Landwirt in Muotathal-Sand, geb. 1870 Tristel, und Suter Kresenz Landwirtstochter Ried, geb. 1882" (im Höfli Ried).
10 Kinder 1904-1922 (II 34, Betschart-Chronik S.35).
1903 und 1904 Gartengeld Genossame "für Franz Betschart Amerikaner vordere Brücke"
..
1915 Erbteilung im Höfli Ried, unter den Erben: "Frau Cresentia Betschart-Suter im Ried, vertreten durch ihren Ehemann Franz Betschart, Fuhrhalter, bei der vorderen Brücke".
1924 starb Franz Betschart-Suter
..
und im folgenden Abschnitt der Chronik
9. Dessen Sohn Leo Betschart geb. 1906
..
1986 erschien zum 75. Geburtstag von Rees Gwerder eine Schallplatte mit Muotathaler Volksmusik, darunter ein Tänzchen "Der Lieneler" von Franz Schmidig im Tristel; wie dieser versichert, stamme das Tänzchen tatsächlich von Franz Betschart (1870-1924) im Sand, der ein sehr guter Musikant gewesen sei und viel mit dem Lisebetler zusammen gespielt habe.
(Quelle:  Gwerder Alois: Liegenschaftsgeschichte Muotathal – Illgau. Band I: Ried und unter Stoos. Schwyz: Triner 1988. S. 99)

Franz Betschart (sitzend) mit Familie. (aus Gwerder Alois, Bürgler August: Muotathal. Land und Leute auf alten Fotografien. Schwyz. Triner 2007.)
Rees Gwerder spielt De Lieneler auf den CDs Mer meint äs chönnt nüd sy (CSR CD-91692 / Phono-Vertrieb) und Er nickt dr Rees (CSR CD-91632)

Link zu Musikbeispiel (youtube)
Dr Lieneler


Donnerstag, 13. Oktober 2011

Alois Suter (Lisäbetler)

Gebrüder Suter, Johann Josef links, Alois rechts (Quelle: Bildarchiv Alois Bürgler, Muotathal)

Alois Suter wurde am 14.7.1861 in Muotathal geboren und starb am 30.4.1950 in Schwyz. In jungen Jahren  war er in den Diensten der päpstlichen Schweizergarde in Rom. Zurück im Muotatal hatte er seinen Wohnsitz im Maienen, Ried-Muotathal und arbeitete als Sigrist. Aus seiner Ehe mit Aloisia Pfyl (Lebensdaten unbekannt) gingen die Tochter Elisa (1889-1961) und zwei Söhne  Leo (geb. 1897-1994, Schuhmacher) und Alois (1902-1988, Maler) hervor. Beide Söhne blieben unverheiratet und hinterliessen keine Nachkommen.

Alois Suter gehörte zur ersten Generation von Schwyzer Handharmonika-Spielern. Er interpretierte das überlieferte Musikgut, das bis zur Erfindung der Handharmonika v.a. auf Blas- und Streichinstrumenten gespielt wurde. Erstaunlicherweise hat er Aufnahmen für Schellackplatten gemacht von denen heute noch zehn Tänze erhalten sind. Hier der Bericht von Peter Betschart (Muotathal) darüber, wie er in den Besitz dieser Aufnahmen gekommen ist: 
"Die Geschichte mit den Aufnahmen war so: Zu meiner Seminarzeit suchte ich für meine Diplomarbeit Musikaufnahmen und gelangte irgendwie an den Lisäbethler, weil der anscheinend etwa gleichzeitig mit dem Eggbasch ein Orgäli gekauft hatte und auch mit diesem zusammen aufgespielt haben muss. Seine Söhne lebten im Ried, heute Landmaschinen Mathis. Leo war eine Art Schuhmacher und Alois war Maler. Ich besuchte sie und Leo holte nach längerem einen Grammophon zum Aufziehen und so kleine Schallplatten. Darauf waren die paar Stücke, .... Ich meine, er habe gesagt, dass sie die Aufnahmen in Basel oder Paris gemacht hätten. ...Jedenfalls nahm ich die Platten mit dem Mikrofon auf, leider. Ein oder zwei Jahre später wollte ich die Platten kaufen, aber er hatte sie nicht mehr. Es sei mal ein Altwarenhändler gekommen und da habe er sie verkauft."
Alois Suter wurde zu einem Vorbild für spätere Muotataler Musikanten. Rees Gwerder (Eigeler) hat sich auf ihn bezogen und Alois Betschart (Pitschä Wysel) hat ihm eine Mazurka gewidmet (Dr Lisäbethler).

Auszug aus der Liegenschaftsgeschichte Muotathal-Illgau:
Der Alois, nach dem Tod seines Bruders einfach "der Lisebetler" genannt, starb 1950, und sein Nachruf in der Zeitung (SZ 19.5.1950) bringt allerlei bemerkenswertes: in jungen Jahren alpte er auf Tröligen, 1883 tat er 1 Jahr Dienst in der Schweizergarde beim Papst in Rom.1886 ging er für 4 Jahre nach Deutschland als Melker und unternahm von dort aus Reisen nach Köln und Holland und Paris; im Muotathal war er nachher der erste Velofahrer und der zweite Handörgelispieler und wurde einer der grossen und geschätzten Volksmusikanten (Eigelers Reesel tat es an seinem 75. Geburtstag allen kund, dass er am meisten vom Lisabetler gelernt habe). 25 Jahre lang war er der Rieter Siegrist. Berühmt waren auch seine grossen Märsche durchs Schweizerland zu Fuss, und auch in den kältesten Wintern ging er barfuss in den Schuhen. Das bäuerliche Heimwesen musste er mit dem Alter aufgeben, da seine beiden Söhne anderen Berufen nachgingen: Leo (geb. 1897) lernte Schuhmacher, und Alois (geb. 1902) wurde Maler, und beide waren meist auswärts. Seit 1929 wohnte der Vater bei seiner Tochter in Kaltbach und ist auch dort gestorben 1950, wurde aber auf seinen Wunsch im Muotathal beerdigt. Seine beiden Söhne Alois und Leo kamen um 1955 ledig ins Tal zurück und wohnen seither zur Miete im Schnyderen-Haus, dem Haus ihrer Grossmutter. - Der Maler Alois ist unterdessen im Januar 1988 gestorben.
(Quelle: Gwerder Alois: Liegenschaftsgeschichte Muotathal – Illgau. Band I: Ried und unter Stoos. Schwyz: Triner 1988. S. 81)



Link zu Musikbeispiel (mp3, Download)
Lisebethler ev. mit Egg-Basch (Mikrofon-Aufnahme ab Schellack-Platte)

Montag, 10. Oktober 2011

Katalog der Fa. Eichhorn um 1910

Katalog um 1910, Umschlag vorne

Katalog um 1910, Seite 1

Katalog um 1910, Seite 2

Katalog um 1910, Seite 3

Katalog um 1910, Seite 4

Katalog um 1910, Seite 5
Das Original befindet sich im Eigentum der Fa. Eichhorn, Inh. Greuter und Sohn. Auf Grund fehlender Jahresangaben kann ich keine exakte Datierung vornehmen. Die Datierung ist daher eine Schätzung und beruht auf der Auswertung des Titelbildes, der grafischen Gestaltung und der Instrumentenpreise. Reproduktion mit freundlicher Genehmigung von Werner Greuter.

Alois Föhn und Josef Ablondi (Historische Aufnahme)





Alois Föhn (Schnitzler) und Josef Ablondi spielen den Dorfhaldijuuz. Aufnahme 1984 im Rest. Rössli Muotathal.

Der Öffentlichkeit zugänglich gemacht durch Alois1975 via Youtube. Weitere Details zum Film auf seinem Youtube-Kanal http://www.youtube.com/user/Alois1975 . Herzlichen Dank für dieses wunderschöne Zeitdokument.